#HeForShe – Martin Speer zu Gast im Bundesvorstand

v.l.n.r.: Martin Speer, Susann Meyer, Tanja Küsgens und Gerhard Brand

„Warum steht hier ein Mann und spricht mit Ihnen über Feminismus?“

Martin Speer legt den Finger direkt in die Wunde. Der Autor und Redner ist davon überzeugt, dass Feminismus keine Aufgabe der Frauen ist. Doch, wie holt man die Männer dazu? Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Männer vor allem Männern zuhören. Und so schließt sich der Kreis – und ein Mann spricht über die alltäglichen Hürden vieler Frauen. Doppelt und dreifach belastet mit Job, Haushalt, Pflege und Erziehung: Auch in der heutigen Zeit tragen Frauen die Hauptlast an unbezahlter Arbeit, arbeiten deshalb häufiger in Teilzeit und haben auch deswegen nicht die gleichen Chancen, aufzusteigen. Dabei hat eine gleichberechtigte Welt auch für Männer viele Vorteile. Studien zeigen, dass die Gesundheit von Männern effektiv steigt, sie bessere Beziehungen führen und weniger Stress haben. Was also sind Alibis für Männer, weshalb sie sich nicht gleichermaßen für Gleichstellung einsetzen?

  1. Negieren – Wir sind bereits gleichberechtigt; es gibt doch gar nichts zu tun.
  2. Delegieren – Gleichstellung ist eine Frauenaufgabe.
  3. Relativieren – Das ist doch alles nicht so schlimm; Männer haben auch Probleme.

Bei der anschließenden Diskussion wurden einige spannende Themen aufgemacht, die nun innerhalb des Bundesvorstandes und sicher auch der Landesvorstände weiter bearbeitet werden. Die Bundessprecherinnen der Frauen im VBE, Tanja Küsgens, und des Jungen VBE, Susann Meyer, hatten sich hierzu bereits im Vorfeld abgestimmt und auch den Geschäftsführenden Vorstand des VBE als Unterstützer gewinnen können. In den nächsten Sitzungen des Bundesvorstandes wird sich zum Beispiel damit befasst, wie Vorurteile unsere Urteile beeinflussen und wie man Vorurteile verlernt – wo immer es sinnvoll ist. Der Bundesvorsitzende Gerhard Brand begrüßt diese Ambitionen:

„Der VBE ist am Puls der Zeit – zu unserer Zeit. Wir rennen nicht Voraus und trotzdem nehmen wir uns der Herausforderungen der Gesellschaft an und schauen, wie sie auch die Abläufe in unserem Verband beeinflussen. Das ist wichtig, um Engagement für alle zu ermöglichen.“